Tag 1 (21.6.2022)
Meine Flüge gehen von Wien über Frankfurt und Panama nach Quito. Ich war etwas aufgeregt, denn vor 9 Tagen haben landesweite Proteste der indigenen Bevölkerung begonnen, die sich gegen die neoliberale Regierung richten. Bereits vor meine Abreise habe ich die lokalen Nachrichten verfolgt und die Situation im Land war durchaus turbulent. Wir, pingo von Quijote Kaffee in Hamburg, und ich haben den Flughafen Quito kurz vor Beginn der Ausgangssperre (22-5 Uhr) verlassen. Es gab keine öffentlichen Transporte und hunderte Menschen warteten auf ein Taxi. Dank, Alix, einer Flugbekanntschaft, die ein Taxi vor-reserviert hatte, schafften wir es ins Hotel.
Tag 2 (22.6.2022)
Unsere Reise startet früh morgens. Es gibt keine Busse. Alle großen Straßen sind von Demonstrierenden blockiert. Nichtsdestotrotz versuchen wir unser Ziel, Tena, im Amazonastiefland zu erreichen. Wir fahren zuerst mit einem Taxi nach Pifo, einem Dorf vor Quito. Die Straßen sind menschenleer. Als wir feststellen, dass es wirklich keine Busse gibt, nehmen wir eines der wenigen Taxis um die ersten 80km nach Baeza zu fahren. Die Straßen, die sonst voll mit Bussen, Trucks und Autos sind, sind komplett leer, fast alle Läden haben geschlossen. Bis nach Baeza gibt es nur eine Straßensperre, die wir nach einer kurzen Unterhaltung passieren können. Von Baeza geht es mit einem anderen Taxi weiter ins Amazonastiefland. Hier wird die Reise aufregender, denn es gibt immer mehr Straßensperren.
Vor jeder Straßensperre müssen wir das Taxi verlassen da keine Fahrzeuge durchgelassen werden. Die Situation wirkt etwas bedrohlich, trotzdem sind die Menschen immer freundlich und lassen uns passieren. Nach den Straßensperren gehen wir entweder zu Fuß, begleitet von Papageien, bis zur nächsten Sperre weiter oder steigen wieder in ein Taxi mit dem es weiter geht. Bis zu unserem Ziel, Tena, haben wir 11 oder 12 Staßensperren passiert. Trotz allem sind wir bereits viel früher als gedacht in Tena. Ich bin wirklich froh, dass wir es bis an unser Ziel geschafft haben! Tena wird unsere Basis für den Rest der Reise sein.
Nach der Ankunft im Hotel machen wir noch einen Stadtspaziergang: „Lockdown Feeling“ Mehr als die Hälfte der Läden ist geschlossen. Einige Lebensmittel (Käse, Eier, Obst, Zwiebel, Kartoffel…) gibt es nicht mehr zu kaufen und die Tankstelle hat kein Benzin mehr. Im Stadtpark sehen wir Affen. Wir sind hundemüde und brauchen Schlaf… Morgen geht es zur Kaffeekooperative Waylla Kuri Rukullakta! Hoffentlich.