Wir wollen die transparenteste Kaffeerösterei Österreichs sein! Dazu veröffentlichen wir unsere Rohkaffee-Einkaufspreise und zeigen den direkten Vergleich mit dem Weltmarktpreis (sog. "C Market") sowie dem Fairtrade - Mindestpreis. Damit wird eindeutig erkennbar, welche Preise wir für den Rohkaffee ("green coffee") bezahlen und wie viel vom Kaufpreis bei den Kaffeebäuerinnen und -bauern im Ursprungsland der Bohnen verbleibt. Zudem handeln wir direkt mit den Kaffeekooperativen (derzeitige Ausnahmen: brasil single origin, ethiopia sowie OHNE koffein. Nähere Info zu den Ausnahmen siehe werden auf der Seite Produzent*innen beschrieben).
Ein wichtiger Maßstab für Transparenz im Kaffeehandel ist der Rohkaffee-Einkaufspreis, auch als "Free on Board" (FOB) - Preis bekannt. Das ist jener Preis, der für ein Pfund Rohkaffee im Ursprungsland bezahlt wird, bevor die Kosten für Verschiffung, Zoll, Versicherungen und Hafengebühren hinzukommen. Üblicherweise wird dies in US-Dollar pro Pfund (USD/lb) angegeben. Derzeit liegt der Weltmarktpreis für Rohkaffee bei 1,65 USD/lb (Stand 01.08.2023) und der Fairtrade - Mindestpreis bei 1,80 USD/lb. In der folgenden Tabelle könnt ihr sehen, wie viel wir für unsere Kaffees bezahlt haben und bekommt damit ein Gefühl für einen Vergleich.
Kaffeesorte |
FOB in USD/lb |
% des Fairtrade- Mindestpreises |
% des Weltmarktpreises |
yellow blend* |
3,48 |
193 % |
211 % |
red:blend* |
2,84 |
158 % |
172 % |
blu:blend* |
3,00 |
167 % |
181 % |
brownie blend* |
3,24 |
180 % |
196 % |
guatemala |
3,35 |
194 % |
203 % |
ethiopia natural |
4,75 |
264 % |
288 % |
brasil |
2,20 |
122 % |
133 % |
ecuador |
3,70 |
206 % |
224 % |
honduras natural |
4,25 |
236 % |
258 % |
OHNE koffein |
2,62 |
146 % |
158 % |
BOKU blend* |
3,30 |
183 % |
200 % |
*Bei blends ist der FOB als gewichteter Durchschnitt angegeben.
Stand 01.08.2023
Wir sind bio- zertifiziert und haben ein breites Sortiment an Biokaffee im Sortiment. Für unsere Kaffees zahlen wir im Einkauf durchschnittlich fast den doppelten Fairtrade-Mindestpreises* von 1,80 USD/Pfund und alle unserer Kaffees - mit der einzigen Ausnahme Brasilien - stammen von Kleinbauernkooperativen! In diesen werden alle wichtigen Entscheidungen basisdemokratisch und transparent getroffen, soziale Projekte für die Gemeinschaft umgesetzt und in die Schulbildung sowie die Wohn- und Lebensqualität der Arbeitenden und deren Familien investiert. Die Arbeitsbedingungen der Bäuerinnen und Bauern und die Qualität unserer Bohnen können also locker mit den Kriterien dieser Siegel mithalten.
*Weitere Info findet ihr auf der Website der Fairtrade-Organisation.
Wir zahlen 60% der Gesamtsumme unserer Kaffeebestellung vor der Ernte an die Kooperative im Anbaugebiet. Das bedeutet für die Kaffeebäuerinnen und -bauern nicht nur ein zinsfreies Darlehen, sondern ermöglicht auch eine stressfreie Erntezeit, in der sie Erntehelfer*innen und viele andere Dinge benötigen und viele Ausgaben entstehen!
Direct trade ist nicht gleich direct trade. Da wir den Kaffee von den Anbaugemeinschaften kaufen und direkt im Ursprungsland den Kauf abwickeln, werden die Importe und damit verbundenen Aufwände von prem frischkaffee getragen. Zoll, Transporte, Versicherungen, Manipulationskosten in den Häfen und vieles mehr liegt in unserer Verantwortung. Um den Wert unserer Bohnen transparent zu machen, verwenden wir den FOB-Preis. Darin sind die oben genannten Kostenpunkte nicht inkludiert und damit ist besser sichtbar, welcher Betrag tatsächlich bei den Kooperativen im Ursprungsland bleibt.
Unserer Meinung nach hat direct trade erst dann Vorteile für die Kaffeebäuerinnen und -bauern, wenn sie durch die Vorfinanzierung und den von uns verantworteten
Import entlastet werden. Diese Zusammenarbeit macht einen Unterschied, von dem wir uns auch persönlich überzeugen konnten: Von der letzten Kaffeereise nach Ecuador berichten wir in unserem
Blog.
Wir zahlen Preise weit über Weltmarkt- und Fairtrade-Mindestpreis für alle von uns verwendeten Kaffeebohnen, die bis auf den Rohkaffee aus Brasilien in Kooperativen von Kleinbäuerinnen und -bauern angebaut werden. Fast alle unsere Rohkaffees sind Bio!. Die Preise werden direkt mit den Kooperativen vertraglich festgehalten, gemeinsam mit dem Qualitätsstandard, den die Bohnen im Endeffekt haben sollen. Die Qualitätsbewertung richtet sich nach der international verwendeten Skala der Specialty Coffee Association (SCA). Um auch das Prozedere und die verwendeten Protokolle transparent zu machen, sind sie auf der Homepage der SCA einsehbar. Bei der Bewertung der Rohkaffeequalität werden verschiedene Kriterien wie Größe der Bohnen, Anzahl an Defekten (black beans, unreife Bohnen, etc.) und andere Parameter in einer Stichprobe bewertet und mit einer Punktezahl festgehalten.
Bei den von uns importierten Kaffees haben wir neben einer Bio-Prämie auch eine Qualitätsprämie vertraglich mit den Kaffeekooperativen festgehalten: Wird die vereinbarte Qualität nach Abschluss der Ernte übertroffen, zahlen wir Prämien an die Kaffeebäuerinnen und -bauern. Das ist für viele das erste Mal, dass sie nach Qualität für ihre Arbeit belohnt werden!
Wir zahlen diese Preise gerne für Kaffee, denn wir haben die Gewissheit, dass wir dadurch gute Arbeit fair entlohnen, regionale und klein strukturierte Betriebe unterstützen und durch die direkten Beziehungen genau wissen, woher unsere Bohnen kommen und wie sie wuchsen. Das ist uns Transparenz, biologischer Landbau und Nachhaltigkeit einfach wert!
Hinzu kommt jedoch noch ein essentieller Punkt: Wir bekommen herausragende Rohkaffeequalitäten durch unsere Art zu arbeiten. Unsere Bohnen stammen von nachhaltig
gewachsenen Pflanzen, wurden genau sortiert und im Processing sorgsam behandelt. Der Großteil ist sogar Bio-zertifiziert. Das Ergebnis sind fantastische Kaffees mit einzigartigen
Geschmacksprofilen.
Wie können wir die Qualität von Rohkaffee beurteilen?
Sobald die Kaffeepflanze Früchte trägt und diese reif werden, beginnt ein simpler, aber wichtiger Schritt: Die Ernte. Im Idealfall werden nur reife Früchte
gepflückt, die in weiterer Folge noch weiter kontrolliert werden. Unreife Kirschen schwimmen an der Wasseroberfläche und können so leicht von den anderen getrennt werden.
Nachdem die Bohnen aus dem Fruchtfleisch gelöst wurden und getrocknet wurden (je nach Verarbeitungsweise gibt es hier unterschiedliche Herangehensweisen), kann
weiter sortiert werden. Jetzt sind die grünen bis gelblichen Bohnen sichtbar und können nach unterschiedlichen Kriterien beurteilt und weiter sortiert werden. Defekte Bohnen (Peaberries, black
beans, Insektenfraß, etc.) werden entfernt und die Bohnen werden gesiebt, um sie ihrer Größe nach zu sortieren.
Nach diesen Schritten werden Proben geröstet und im "cupping"-Prozess verkostet. Beim Cupping werden definierte Kategorien mit einem Punktesystem bewertet. Dieses
Prozedere und die Bewertungskategorien sind weltweit relativ einheitlich und ermöglichen damit eine Einschätzung der Rohkaffeequalität. So gibt beispielsweise die Süße des Kaffees beim Cupping
Aufschluss über den Reifegrad beim Ernten.
Die endgültige Qualität der Rohkaffees wird also vom Wachstum der Pflanzen, der Ernte und Sortierung sowie Verarbeitungsweise beeinflusst. Je höher die Qualität,
desto ausgeprägter die Aromen - und desto größer der Genuss regionsspezifischer Spezialitätenkaffees, so wie wir sie anbieten wollen!
Alle unsere Rohkaffees unterscheiden sich von Jahr zu Jahr. Darin spiegelt sich sowohl der naturnahe Anbau, als auch die Weiterentwicklung und Fortbildung unserer
Kooperationspartner wider, die daran arbeiten, die Qualität ihrer Kaffees zu verbessern.
Wir verwenden bewusst stets ganz frische Kaffeebohnen und verzichten auf Einlagerung großer Mengen - und dadurch kann es schon mal vorkommen, dass inmitten des
Jahres der eine oder andere Kaffee oder so manch Microlot ausgetrunken ist, führt aber auch dazu, dass wir mehrmals im Jahr Neuankömmlinge im Sortiment haben und so für Abwechslung sorgen dürfen!
Das freut uns, beweist es doch das Interesse unserer Kundinnen und Kunden an den saisonalen Spezialitäten und single origins und spornt uns an, weitere spannende Kaffees zu finden und transparent
zu importieren.
Bei unseren Mischungen wie blu:blend oder red und brownie achten wir bei der Zusammenstellung darauf, geschmacklich konstant zu bleiben.
Auch die Betonung der Frische ist nicht allein ästhetisch! Wir verpacken den Kaffee direkt am Rösttag und kurz nach dem Abkühlen schon in die endgültige Verpackung. Die Kaffees erschaffen sich so ihre eigene Schutzatmosphäre, da sie nach dem Rösten noch CO2 abgeben und dies mitsamt den Bohnen eingeschweißt wird. So verbleiben die Bohnen in einer Umgebung, die Oxidation minimiert und der Kaffee kommt umso frischer und aromatischer bei dir an.
So klingt die Kurzfassung unsere Philosophie und so arbeiten wir in unserem kleinen Betrieb seit der Gründung.
Dinge wie unsere Verpackung, bei der wir uns für einen Kunststoff-Papier-Verbundstoff entschieden haben und eine der wenigen Verpackungen ist, die in Deutschland
produziert wird, sind weitere kleine Bausteine unseres nachhaltigen Ansatzes. Einen Teil unserer Kunden beliefern wir in wiederverwendbaren Behältern und reduzieren damit den Einsatz von
Verpackungsmaterial. Wir sind eine Biokaffee-Rösterei aus Wien.