Tag 3 (23.6.2022)
Da uns auch heute wieder Straßensperren erwarten, brechen wir gleich nach dem Frühstück auf, um Roberto von der italienischen NGO ENGIM zu treffen. Er wird uns zur Kooperative Rukullakta begleiten. ENGIM arbeitet bereits seit vielen Jahren in der Region und unterstützt die indigenen Kleinbauernkooperativen bei der Verarbeitung und Vermarktung von Kakao und Kaffee.
Es gibt keine öffentlichen Transporte und auf dieser Strecke fahren auch keine Taxis, da es bei den Straßensperren kein Durchkommen für sie gibt… aber es gibt Motorräder! Also nehmen wir uns drei Mototaxis und brettern mit 90 km/h, ohne Helm, über die komplett leeren Straßen. Mit den Motorrädern dürfen wir die Sperren passieren.
Nach 20 min Abenteuer kommen wir beim Pueblo Kichwa de Rukullakta an. Von dieser Kooperative hatten wir bereits mehrmals hochwertigen, gewaschenen Robusta im Sortiment, den wir für unsere Robusta-Blends verwenden und dies ist bereits unser 3. Besuch (2015, 2019, 2022) bei Rukullakta. Die Kooperative ist durch COVID und interne Schwierigkeiten nicht gestärkt worden. Es gibt weniger aktive Mitglieder und weniger Kaffee. Trotzdem gibt es auch Fortschritte wie z.B neue, sehr professionelle Trockenzelte und ein Kaffeelabor. Hier wird Kaffee in einem ‚Chakra‘ System angebaut. Eine Chakra ist das Gegenteil von Monokultur: auf einem Hektar werden bis zu 100 verschiedene Pflanzen angebaut: Medizinal- & Heilpflanzen, Balsa, Orangen, Bananen, Pilche, Kakao, … und Kaffee.
Man findet die Kaffeesträucher in dieser Pflanzenvielfalt fast nicht! Nachhaltiger kann man Kaffee nicht anbauen.
Nach dem Besuch der Chakra gibt es Mittagessen: Tilapia und Yucca serviert auf einem Bananenblatt und dazu Guayausa – ein Tee der mehr Koffein als Mate hat und seit Generationen von den Indigenen im Amazonas getrunken und sogar bei der Deutung von Träumen verwendet wird. Auch ein Tanz wird von den jungen Mitgliedern der Kooperative für uns aufgeführt.
Bei einer Versammlung mit den Mitgliedern besprechen wir die Vor- und Rückschritte und am späten Nachmittag geht es für und schon wieder retour. Bis zur Straßensperre mit einem Pickup und danach, erraten!, mit dem Motorrad. In Tena begleiten wir Roberto von der NGO in sein Büro, trinken gemeinsam eine Flasche Bier und lassen den Tag Revue passieren. ENGIM züchtet Kaffeepflanzen für die Kooperativen. Es handelt sich immer um die Varietät Napo Payamino, weil sie hier die besten Qualitäten liefert.
Tag 4 (24.6.2022)
...folgt in Kürze.